Allah, der Erhabene, sagt: “Und es gibt kein Lebewesen auf Erden, dessen Versorgung nicht bei Allah liegt.” (11:6) Und der Erhabene sagt: “(Die Mildtätigkeit ist) für die Armen, die auf dem Pfad Allahs (daran) gehindert werden, sich frei im Land zu bewegen. Der Unwissende meint wegen (ihrer) Zurückhaltung, sie hätten genug. Du erkennst sie an ihrem Auftreten. Sie betteln die Menschen nicht aufdringlich an. Und was immer ihr an Gutem spendet, wahrlich, Allah weiß es wohl.” (2:273) Und der Erhabene sagt: “Und (Gottesdiener sind) die, wenn sie (etwas) spenden, weder verschwenderisch noch knauserig sind, sondern das rechte Maß dazwischen finden.” (25:67) Und der Erhabene sagt: “Und Ich habe die Dschinn und die Menschen zu keinem anderen Zweck erschaffen, als dass sie Mir dienen. Ich will keinen Unterhalt von ihnen und ich will nicht, dass sie Mich mit Nahrung versorgen.” (51:56-57)

Die meisten der Hadithe zu diesem Thema wurden bereits in den beiden vorangehenden Kapiteln aufgeführt. Zusätzlich seien die folgenden genannt:

Abū Huraira - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - überliefert, dass der Prophet - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - sagte: „Wahrer Reichtum ist nicht Reichtum an Besitz, sondern wahrer Reichtum ist im Herzen.” (Überliefert bei al-Buẖārī und Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 522, Buch 1, Kapitel 57]

Abdullāh ibn `Amru - Allāh habe Wohlgefallen an beiden - überliefert, dass der Gesandte Allāhs - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - sagte: „Derjenige ist gewiss erfolgreich, der den Islam angenommen hat, dessen Lebensunterhalt gesichert ist und der mit dem, was ihm Allāh gegeben hat, zufrieden ist.” (Überliefert bei Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 523, Buch 1, Kapitel 57]

Hakim ibn Hizam - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - erzählte: Ich bat den Gesandten Allāhs - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - (um etwas), und er gab (es) mir; ich bat ihn nochmals, und er gab mir (was ich wünschte); ich bat ein drittes Mal, und er gab mir (was ich wünschte) und sagte: „Oh Hakim, dieser Wohlstand (den du begehrst) ist grün und süß. Wer ihn nimmt, ohne Gier, für den ist er ein Segen; wer ihn jedoch gierig erstrebt, der wird sein wie einer, der isst, aber nie satt wird: Die obere Hand ist besser als die untere Hand.” Ich sagte zu ihm: „Oh Gesandter Allāhs! Bei Dem, Der dich mit der Wahrheit gesandt hat, ich werde von nun an von niemandem irgendetwas annehmen, so lange ich lebe.”
Abū Bakr - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - sandte (als er Kalif war) nach Hakim, um ihm etwas zu geben, doch er lehnte es ab, etwas von ihm zu entgegenzunehmen. Ebenso rief ihn ʿUmar - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - (als Kalif) aus diesem Grunde, doch auch von ihm nahm er nichts an. So sagte ʿUmar - Allāh habe Wohlgefallen an ihm -: „Oh Muslime, die ihr hier versammelt seid! Ihr seid meine Zeugen Hakim gegenüber, dass ich ihm seinen von Allāh festgesetzten Anrecht auf (einen Anteil an der) Kriegsbeute angeboten habe, aber er lehnt es ab, sie anzunehmen.” So nahm Hakim - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - nach dem Propheten - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - von niemandem irgendetwas an, solange er lebte. (Überliefert bei al-Buẖārī und Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 524, Buch 1, Kapitel 57]

Abū Burda - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - berichtet, dass Abū Musa al-Ašʿarī - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - erzählte: Einmal begleiteten wir den Propheten - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - auf einem Kriegszug. Wir waren sechs Personen, und uns war nur ein Kamel zugeteilt. Vom Fußmarsch waren unsere Füße völlig zerschunden, und mir fielen sogar die Fußnägel aus. Schließlich banden wir Stofffetzen um unsere Füße. Da wir uns Lumpen um die Füße gebunden hatten wurde diese Unternehmung bald als „Lumpenfeldzug” bekannt. Abū Burda sagte: Abū Musa erzählte diesen Vorgang, doch hinterher tat es ihm leid, dass er es getan hatte; und er sagte: „Ich hätte das nicht erzählen sollen!” Und er (Abū Burda) sagte, dass es ihm wohl unangenehm war, über seine Taten zu sprechen. (Überliefert bei al-Buẖārī und Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 525, Buch 1, Kapitel 57]

`Amru ibn Taghlib - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - berichtete: Man brachte dem Gesandten Allāhs - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - Kriegsbeute, und er verteilte sie, so dass er einigen Männern etwas gab und anderen nicht. Dann kam ihm zu Ohren, dass diejenigen, die nichts bekommen hatten, sich darüber beklagten. Da lobte und pries er Allāh und sprach: „Und bei Allāh! Ich gebe dem einen, und dem anderen gebe ich nichts. Und derjenige, dem ich nichts gebe, ist mir lieber als derjenige, dem ich etwas zugeteilt habe. Aber ich gebe ihnen etwas, da ich weiß, was an Angst und Besorgnis in ihren Herzen steckt. Und ich habe diejenigen von euch leer ausgehen lassen, von denen ich weiß, dass Allāh ihre Herzen mit Großmut und Güte angefüllt hat, und einer von diesen ist `Amru ibn Taghlib.” `Amru ibn Taghlib sagte: Bei Allāh, das Wort des Gesandten Allāhs - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - ist mir mehr wert als rote Kamele.¹ (Überliefert bei al-Buẖārī)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 526, Buch 1, Kapitel 57]

¹⁾ Rote Kamele gelten als besonders kostbar.

Hakim ibn Hizam - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - berichtet, dass der Prophet - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - gesagt hat: „Die obere Hand (also die gebende) ist besser als die untere Hand (also die empfangende), und du sollst (beim Geben von Sadaqa) bei denen anfangen, die von dir abhängig sind; und die beste Sadaqa ist die vom Überfluss gegebene, und wer Tugend erstrebt, dem wird sie Allāh schenken, und wer Verzicht übt, den wird Allāh reich machen.” (Überliefert bei Muslim und al-Buẖārī) Dieser Wortlaut stammt von al-Buẖārī, wobei der Wortlaut bei Muslim kürzer gefasst ist

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 527, Buch 1, Kapitel 57]

Abū Sufyan Sakhr ibn Harb - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - überliefert, dass der Gesandte Allāhs - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - sagte: „Bedrängt niemanden mit Betteln. Bei Allāh, wenn einer von euch mich um etwas bittet und ich gebe es ihm mit Widerwillen, so steckt kein Segen darin.” (Überliefert bei Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 528, Buch 1, Kapitel 57]

Abū ʿAbd ar-Raḥmān Auf ibn Malik al-Aschdscha`i - Allāh habe Wohlgefallen an ihm - erzählte: Einst waren wir zu neunt, acht oder siebent beim Gesandten Allāhs - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - als er sagte: „Wollt ihr nicht dem Gesandten Allāhs - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - huldigen?” Da wir kurz zuvor (dem Gesandten - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil -) gehuldigt hatten, sagten wir: „Wir haben dir bereits gehuldigt, oh Gesandter Allāhs.” Da fragte er nochmals: „Wollt ihr nicht „dem Gesandten Allāhs huldigen?” So legten wir unsere Hände in seine und sagten: „Wir huldigen dir, oh Gesandter Allāhs, aber wofür ist diese (erneute) Huldigung?” Daraufhin sagte er: „Dass ihr Allāh allein anbeten werdet und Ihm nichts beigesellt; dass ihr die fünf täglichen Gebete beachten, und dass ihr Allāh gehorchen werdet,” und dann sprach er leise zu ihnen: „und bittet niemanden um etwas!” Ich selbst erlebte einige jener Personen, die nicht einmal, wenn ihnen die Peitsche (vom Reittier) zu Boden fiel, einen (Vorbeigehenden) baten, sie ihm (hinauf) zu reichen. (Überliefert bei Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 529, Buch 1, Kapitel 57]

Ibn ʿUmar - Allāh habe Wohlgefallen an beiden - überliefert, dass der Prophet - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - sagte: „Niemand von euch wird fortfahren zu betteln, ohne dass er am Tage des Gerichts Allāh gegenübersteht, und er wird kein Stück Fleisch mehr im Gesicht haben.”¹ (Überliefert bei al-Buẖārī und Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 530, Buch 1, Kapitel 57]

¹⁾ Das Betteln wird hier mit dem Zerkratzen des Gesichts verglichen. Vergl. Hadith Nr. 533.

Ibn ʿUmar - Allāh habe Wohlgefallen an beiden - berichtet, dass der Gesandte Allāhs - Allāh segne ihn und gebe ihm Heil - als er auf dem Mimbar stand und über Sadaqa predigte und davon, nicht darum zu betteln, sagte: „Die obere Hand ist besser als die untere Hand. Und die obere Hand ist die des Spendenden, und die untere Hand ist die, die darum bettelt.” (Überliefert bei al-Buẖārī und Muslim)

[Riyāḍu ṣ-Ṣāliḥīn: Hadīṯ-Nr. 531, Buch 1, Kapitel 57]