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Sahīh al-Buchārī (arabisch صحيح البخاري, DMG Ṣaḥīḥ al-Buḫārī) von Imam Muḥammad ibn Ismāʿīl al-Buchārī (gest. 870). Der korrekte Werktitel ist al-Dschāmiʿ as-sahīh / الجامع الصحيح / al-Ǧāmiʿ aṣ-ṣaḥīḥ / ‚Das umfassende Gesunde‘. Das Werk steht an erster Stelle der kanonischen sechs Hadith-Sammlungen und genießt bis heute im Islam höchste Wertschätzung. Hinsichtlich seiner Autorität steht es hier direkt hinter dem Koran.

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كِتَاب تَفْسِيرِ الْقُرْآنِ
Die Erläuterung des Qurʾān (Tafsir)

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[صحيح البخاري ؛ رقم الباب ٥٨ \ رقم الحديث ٤٧٢٧]

Saʿid Ibn Dschubair berichtete: „Ich sagte zu Ibn ʿAbbas, dass Naufa Al-Bikalyy behauptete, Moses von den Kindern Israels sei nicht derselbe Moses gewesen, der die Geschichte mit dem Al-Chidr(1) gemeinsam hatte. Er erwiderte: „Er lügt, dieser Feind Allahs! Denn Ubayy Ibn Kaʿb berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Moses stand eines Tages auf und hielt eine Rede vor den Kindern Israels. Einer fragte ihn: „Welcher Mensch weiß am meisten?“ Er (Moses) antwortete: „Ich!“ Da hielt ihm Allah diese äußerung vor, weil er das Wissen nicht auf Ihn bezog, und gab ihm anschließend ein: „Doch einer von Unseren Dienern, der sich an dem Zusammenfluß beider Meere aufhält, weiß mehr Bescheid als du. „Moses sagte: „Jawohl Herr! Wie komme ich dann zu ihm?““ Allah sagte zu ihm: „Nimm einen Fisch in einem Kübel mit und achte darauf, dass du dem Weg des Fisches nachgehst, (bis) wenn er dir abhanden kommt.“ Da begab sich Moses auf den Weg in Begleitung seines jungen Dieners Dschuschaʿ Ibn Nun, und sie trugen den Fisch bei sich. Als sie an einem Felsen ankamen, ließen sie sich nieder. Dort legte sich Moses hin und schlief ein. Am Unterteil des Felsens gab es eine Wasserquelle, welche „Quelle des Lebens“ heißt, deren Wasser alles wiederbelebt, was es berührt. Mit diesem Quellwasser kam der Fisch in Berührung und wurde beweglich er rutschte dann aus dem Kübel hinaus, nahm seinen Weg hin und schwamm im Meer(1). Als Moses wach wurde, sagte er zu seinem jungen Diener: „Bring uns unsere Speise(2)!“ Er empfand erst die große Anstrengung(2), nachdem er weitergegangen war, wie dies ihm vorgeschrieben war. Sein junger Diener sagte zu ihm: „Hast du nicht gesehen, dass ich den Fisch vergaß, als wir auf dem Felsen rasteten?(3)“ Da kehrten sie beide um und schritten auf ihren Spuren zurück(4). Sie sahen im Meer den Weg des Fisches wie eine offene Rinne. Dies war für den jungen Diener ein wundersames Ereignis(3) und für den Fisch ein einfacher Weg ins Meer hinaus(5). Als sie endlich am (anderen) Felsen ankamen, fanden sie einen Mann, der in einem Gewand gehüllt war.(6) Moses grüßte ihn mit dem Friedensgruß (Salam). Er erwiderte: „Der Friede möge in deinem Land herrschen!“ Moses sagte: „Ich bin Moses!“ Er fragte: „Bist du Moses der Kinder Israels?“ Moses sagte: „Ja!“ Dann sprach er zu ihm: „Darf ich dir folgen, auf daß du mich über das rechte Handeln belehrst, wie du gelehrt worden bist?(7)“ Al-Chidr sagte zu ihm: „O Moses, du besitzt wahrlich ein Wissen, das Allah dich gelehrt hat, und von dem ich keine Kenntnis besitze! Und ich besitze ebenfalls ein Wissen, das Allah mich gelehrt hat, und von dem du keine Kenntnis besitzt.“ Moses sagte: „Ich will dir doch folgen.“ Er sprach: „Nun gut! Wenn du mir folgen willst, so frage mich nach nichts, bis ich es dir von selbst erkläre!(8)“ So machten sich beide auf den Weg entlang der Küste. Da fuhr an ihnen ein Schiff vorbei, dessen Insassen Al-Chidr erkannten und dann ihn mit seinen Begleitern auf ihrem Schiff, ohne Beförderungslohn, mitnahmen. Als sie auf das Schiff gelangten, setzte sich ein Vogel auf eine Schiffskante nieder und tauchte seinen Schnabel ins Wasser. Da sagte Al-Chidr zu Moses: „Dein Wissen und mein Wissen und das Wissen aller Geschöpfe zusammen ist gegenüber dem Wissen Allahs nicht mehr als die Wassermenge, die am Schnabel des Vogels hängenblieb!“ Es dauerte dann nur eine kurze Weile, bis Al-Chidr ein Beil nahm und ein Loch ins Schiff schlug. Moses sagte zu ihm: „Es sind Leute, die uns ohne Lohn beförderten! Da machst du dich an ihr Schiff heran, und schlägst du dort absichtlich ein Loch ein, um ihre Insassen ertrinken zu lassen. Wahrlich, du hast etwas Schreckliches getan(9)“ So zogen sie weiter, bis sie einen Jüngling trafen, der mit seinen Kameraden spielte. Da packte ihn Al-Chidr am Kopf und schnitt ihm diesen ab. Moses sagte zu ihm: ""Hast du einen unschuldigen Menschen erschlagen, ohne daß (er) einen anderen (erschlagen hatte)? Wahrlich, du hast etwas Entsetzliches getan!(10)“ Al-Chidr sagte: „Habe ich dir nicht gesagt, du würdest es nimmer fertigbringen, bei mir in Geduld auszuharren?(11)“ ...So zogen sie weiter, bis sie zum Volk einer Stadt gelangten und von ihm Gastfreundschaft erbaten diese aber weigerten sich, sie zu bewirten. Nun fanden sie dort eine Mauer, die einzustürzen drohte, und er richtete sie mit einer Handbewegung von ihm auf. Moses sagte darauf zu ihm: „Wir kamen in dieser Stadt an, und ihre Bewohner haben uns weder Gastfreundschaft erwiesen noch etwas zu essen gegeben. Wenn du es gewollt hättest, hättest du die Belohnung dafür erhalten können!(12)“ Er sprach: „Dies bedeutet die Trennung zwischen mir und dir. Doch will ich dir die Bedeutung von dem sagen, was du nicht in Geduld zu ertragen vermochtest!13) „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, setzte dann fort: „Wir wünschten es sehr, dass Moses sich geduldig verhalten hätte, damit er uns hätte berichten können, wie es mit den beiden weiterging!““

(Die im Text vorgekommenen Nummern weisen auf die Qurʾān-Verse in der Surah 18, Al-Kahf (Die Höhle) hin, wobei die jeweiligen Verse wie folgt zu finden sind: 1) 60 ff., 2) 62, 3) 63, 4) 64, 5) 61, 6) 65, 7) 66, 8) 70, 9) 71, 10) 74, 11) 75, 12) 77, 13) 78)

[Ṣaḥīḥ al-Buḫārī, Kapitel 58/Hadithnr. 4727]


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