Das Buch der Almosensteuern (Zakah) |
Ibn `Abbas, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: Ich hörte den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagen: Wenn dem Sohn Adams ein Tal voll Geld gehört, hätte er gern ein zweites dazu gehabt. Und nichts kann die Seele des Sohnes Adams füllen außer Sand; und Allah wendet Sich demjenigen mit Vergebung gnädig zu, der sich reumütig von seinen Schlechtigkeiten fernhält. |
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Das Reichsein versteht sich nicht als der Besitz von vielen Gütern, vielmehr besteht das Reichsein aus der Tugend der Genügsamkeit, die sich der Mensch zu Eigen macht. |
Abu Sa`id Al-Khudriy, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, stand auf und hielt eine Predigt vor den Leuten, in der er sagte: Bei Allah! Ich fürchte für euch, Leute, nichts anders als das, was Allah euch von dem Schmuck des Diesseits gibt. Da sagte ein Mann: O Gesandter Allahs, kann das Gute das Böse bringen? Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, schwieg eine Weile. Dann fragte er: Was hast du gesagt? Er sagte: Ich sagte: O Gesandter Allahs, kann das Gute das Böse bringen? Da sagte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm: Das Gute bringt nichts anders als das Gute. Von dem, was der Frühling sprießen lässt, gibt es Pflanzen, die denjenigen, der sich an ihnen überisst, entweder zum Tode bringen oder ihn dem Tod nahe kommen lassen. Das befällt alle außer einem Pflanzenfresser, der isst, bis er satt wird. Dann wendet er sich zur Sonne hin, entleert einfach den Darm, uriniert, kaut wieder und dann isst wieder. Wer also Geld nimmt, auf das er ein Recht hat, dann wird es für ihn gesegnet. Wer aber Geld nimmt, ohne dass er darauf ein Recht hat, der ist demjenigen ähnlich, der isst, aber sich nicht sättigt. |
Abu Sa`id Al-Khudriy, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Einige Leute von den Ansar bettelten den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, an, und er gab ihnen. Sie bettelten ihn abermals an und er gab ihnen weiter, bis alles ausging, was er besaß; dann sagte er zu ihnen: Wenn ich etwas an Gütern besäße, so würde ich es euch nie vorenthalten. Und wer immer sich genügsam verhält, dem gibt Allah reichlich. Wer sich geduldig verhält, dem gibt Allah die Kraft dazu. Keinem wird etwas Besseres und Reichliches gegeben als die Geduld. |
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: O Allah mein Gott, beschere der Familie Muhammads Nahrung. |
Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Ich war mit dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, unterwegs. Er war mit einer Burda (einem Obergewand) aus Nahgran, die einen breiten, kräftigen Saum hatte, bekleidet. Ein Beduine trat an ihn heran und zerrte an seinem Gewand. Sein Reißen war so kräftig, dass der Saum der Burda Spuren an der Schulter des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, hinterließ. Der Beduine rief: O Muhammad, gib mir etwas vom Eigentum Allahs, das bei dir ist! Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, wandte sich ihm zu. Darauf lächelte er und befahl, ihm etwas zu geben. |
Al-Miswar Ibn Makhrama, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, verteilte einige Obergewänder und gab Makhrama nichts (davon). Da sagte Makhrama: O mein Sohn, gehe mit uns eilend zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm! Ich ging mit ihm weg. Da sagte er: Tritt ein und lass ihn zu mir herauskommen! Ich ließ ihn dann zu ihm kommen. Er (der Gesandte) kam heraus. Dabei trug er eines der Gewänder. Er sagte: Ich versteckte dieses für dich. Er blickte nach ihm und sagte: Makhrama ist zufrieden. |
Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Als Allah seinem Gesandten am Tag (der Schlacht) Hunain (etwas) von dem Besitz Hawazin als Beute gab, und der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, einigen Männern von Quraish hundert Kamele zu geben begann, sagten einige Leute von den Ansar: Allah möge dem Gesandten Allahs vergeben! Er (der Gesandte) gibt (den Leuten von) Quraish und lässt uns, während ihr Blut aus unseren Schwertern noch tröpfelt. Als dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, ihr Ausspruch mitgeteilt wurde, ließ er die Ansar zu sich kommen und sammelte sie in einem Zelt aus gegerbtem Leder. Als sie sich sammelten, kam der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, zu ihnen und sagte: Was für einen Ausspruch ist das, was mir mitgeteilt wurde! Da sagten die Gelehrten der Ansar zu ihm: O Gesandter Allahs, die einsichtigen Leute von uns sagten nichts. Die jüngeren Leute von uns sagten aber: Allah möge Seinem Gesandten vergeben! Er gibt (den Leuten von) Quraish und lässt uns, während ihr Blut aus unseren Schwertern noch tröpfelt. Da sagte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm: Ich gebe Männern, die seit nicht langem ungläubig waren, in der Hoffnung, dass diese Leute für die Sache des Islam gewonnen werden. Seid ihr denn nicht damit zufrieden, wenn die Leute mit dem Reichtum zurückkehren, und ihr zu euren Häusern mit dem Gesandten Allahs zurückkehrt? Bei Allah, was ihr bei eurer Rückkehr mitbringt, ist besser als das, was sie bei ihrer Rückkehr mitbringen. Sie sagten: Doch, Gesandter Allahs! Wir sind zufrieden. Er sagte dann: Ihr werdet (nach meinem Tod) starke Bevorzugung finden. Übt Geduld, bis ihr Allah und seinem Gesandten begegnen! Ich werde am Becken (am Tag des Jüngsten Gerichts) stehen. Da sagten sie: Wir werden geduldig ausharren. |
`Abdullah Ibn Zaid, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Als der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, Hunain eroberte, verteilte er die Beute und gab denjenigen davon, deren Herzen gewonnen werden sollen. Ihm wurde dann mitgeteilt, dass die Ansar wünschen, etwas davon, was diese Leute bekamen, zu sich zu nehmen. Da stand der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, auf und hielt eine Predigt vor ihnen. Er pries Allah und lobte Ihn. Dann sagte er: Ihr Ansar! Habe ich euch nicht auf dem Irrweg gefunden, und Allah hat euch dann durch mich rechtgeleitet? Habe ich euch nicht arm gefunden, und Allah hat euch durch mich reich gemacht? Habe ich euch nicht gespaltet gefunden, und Allah hat euch durch mich vereinigt? Und sie (die Ansar) sagten: Allah und sein Gesandter sind wohlwollender. Antwortet ihr mir denn nicht? Sie sagten: Allah und sein Gesandter sind wohlwollender. Da sagte er: Ihr sagtet soundso, als soundso geschah. - und er erwähnte einige Sachen, die `Amr (ein anderer Erzähler) in der Erinnerung nicht behielt- Seid ihr denn nicht zufrieden, wenn die Leute mit den Schafen und Kamelen gehen, und ihr mit dem Gesandten Allahs zu euren Häusern zurückkehrt? Die Ansar sind die Untergewänder, d.h. sie sind mir zu nahe, und die (anderen) Leute sind die Obergewänder. Hätte es keine Auswanderung gegeben, da wäre ich einer von den Ansar gewesen. Wenn die Leute durch ein Tal oder auf einen Bergpfad ziehen, dann entscheide ich mich, durch das Tal oder auf den Bergpfad der Ansar zu ziehen. Ihr werdet nach meinem Tod Bevorzugung finden. Übt also Geduld, bis ihr mir (am Tag des Jüngsten Gerichts) am Becken begegnet! |
`Abdullah Ibn Mas`ud, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: Am Tag (der Schlacht) von Hunain bevorzugte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, einige Leute (vor den anderen) bei der Verteilung (der Beute). Er gab Al-Aqra` Ibn Habis hundert Kamele und `Uyayna dasselbe. An jenem Tage gab er einigen Leuten von den adligen der Araber und bevorzugte sie bei der Verteilung der Beute. Da sagte ein Mann: Bei Allah, dieser Verteilung fehlt die Gerechtigkeit, und sie ist nicht aus dem Verlangen nach dem Angesicht Allahs. Ich sagte: Bei Allah, ich sage das doch zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm. Ich kam dann zu ihm und erzählte ihm, was er (der Mann) sagte. Da lief sein Gesicht rot wie Blut (vor Zorn) an und er sagte: Wer sonst handelt gerecht, wenn Allah und sein Gesandter nicht gerecht handeln würden? Er sagte dann: Allah möge sich Moses erbarmen! Er erlitt mehr als ich und trotzdem harrte er geduldig aus. Da sagte ich: Sicherlich werde ich ihm nachher nichts übermitteln. |