كِتَاب فَضَائِلِ الصَّحَابَةِ Das Buch der Vorzüglichkeiten der Prophetengefährten
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`Ali, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, ließ mich, Az-Zubair und Al-Miqdad zu sich kommen und sagte: „Reitet zum Garten Khakh! Dort werdet ihr eine reisende Frau antreffen, die einen Brief bei sich hat. Nehmt diesen Brief an euch und bringt ihn mir!“ Wir ritten los und ließen unsere Pferde weit ausgreifen, bis wir jene Frau fanden. Wir sagten zu ihr: „Gib uns den Brief.“ Sie entgegnete: „Ich habe keinen Brief!“ Wir sagten: „Gib uns den Brief, oder wir müssen dich von Kopf bis Fuß durchsuchen!“ Da holte sie den Brief, den sie in ihrem geflochtenen Haar versteckt hatte, hervor und gab ihn uns. Da kehrten wir zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, zurück. Bei dem Brief handelte es sich um ein Schreiben von Hatib Ibn Abu Balta`a an einige Götzendiener in Makka, in dem er sie von einigen Plänen des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, unterrichtete. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, (ließ Hatib zu sich kommen und) sagte zu ihm: „O Hatib, was ist mit diesem Brief?“ Er sagte: „O Gesandter Allahs, verurteile mich nicht vorschnell! Ich war anhänglich an Quraish. Sufyan (ein Überlieferer) sagte: „Er stand in Verbindung mit einigen Quraish, ohne aber mit ihnen verwandt zu sein. Alle Muhağirun, die bei dir sind, haben Verwandte in Makka, die ihre Frauen und Kinder dort beschützen. Ich aber habe keine Verwandtschaft dort und wollte mit diesem Brief das Wohlwollen einiger Quraish erwerben, damit sie sich meiner Angehörigen annehmen. Ich habe es nicht getan, weil ich ein Ungläubiger bin, oder weil ich vom Islam abgefallen bin, und den Unglauben dem Islam vorziehe!“ Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte zu seinen Gefährten: „Er hat die Wahrheit gesagt.“ `Umar, Allahs Wohlgefallen auf ihm, rief: „O Gesandter Allahs, lass mich diesem Heuchler den Kopf abschlagen.“ Der Prophet aber entgegnete: „Er hat an der Schlacht von Badr teilgenommen und - wer weiß - vielleicht hat Allah sich der Kämpfer von Badr in besonderer Weise angenommen und gesagt: „Macht, was ihr wollt! Ich habe euch bereits verziehen!“ Darauf offenbarte Allah, Der Allmächtige und Erhabene, den Koranvers: »O die ihr glaubt, nehmt nicht Meine Feinde und eure Feinde zu Schutzherren, ...« [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 81 (4550)] |
Abu Musa, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Ich war bei dem Propheten, Allahs Segen und Heil auf ihm, während seines Aufenthalts in Ge`rana (einem Ort zwischen Makka und Madina). Bilal war auch da. Ein Beduine kam zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, und sagte ihm: „O Muhammad, erfüllst du nicht, was du mir versprochen hast?“ Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, erwiderte: „Freue dich (auf frohe Botschaft)!“ Der Beduine entgegnete: „Du hast mir das schon mehrmals gesagt!“ Da wandte sich der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, an Abu Musa und Bilal. Er sah zornig aus. Er sagte: „Dieser Mann hat die frohe Botschaft abgelehnt. Aber ihr beide sollt sie annehmen.“ Gleich erwiderten Sie: „O Gesandter Allahs, wir nehmen sie an.“ So ließ sich der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, Wasser in einem Gefäß bringen, in dem er seine Hände und sein Gesicht wusch, spuckte dann das Wasser, das er im Mund hatte, in das Wassergefäß. Er sagte dann zu ihnen: „Trinkt von diesem Wasser und schüttet es euch über Gesicht und Brust, und freut euch auf frohe Botschaft!“ Sie nahmen das Gefäß und machten, was ihnen der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, befahl. Umm Salama (Gattin des Propheten) rief sie hinter einem Vorhang und sagte: „Lasst eurer Mutter etwas davon im Gefäß übrig!“ So ließen sie ihr ein bisschen Wasser übrig. [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 82 (4553)] |
Abu Musa, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Als der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, fertig mit der Schlacht von Hunain war, setzte er Abu `Amer zum Führer des Heeres ein, das nach Autaas aufbrechen sollte. Er (Abu `Amer) kämpfte mit Duraid Ibn As-Simma. In der Schlacht wurde (Duraid) getötet, und Allah verlieh uns den Sieg über seine Leute. Abu Musa erzählte weiter: „Ich war mit Abu `Amer in dieser Schlacht. Es geschah, dass ein Mann von Banu Guscham einen Pfeil auf Abu `Amer abschoss. Der Pfeil traf ihn ins Knie. So eilte ich zu ihm und sagte: „O mein Onkel, wer hat auf dich diesen Pfeil abgeschossen?“ Abu `Amer zeigte auf einen Mann und sagte: „O Abu Musa, dieser Mann, den du siehst, hat diesen Pfeil auf mich abgeschossen, und ich glaube, er hat mich dadurch getötet.“ Abu Musa sagte: „Ich ritt in aller Entschlossenheit hinter ihm her, bis ich ihn erreichte. Als er mich sah, versuchte er zu fliehen, und ich ritt weiter hinter ihm her, und sagte: „Schämst du dich gar nicht? Bist du kein Araber? Hältst du nicht stand?“ So hörte er auf, zu fliehen. So begann ein Zweikampf. Nach zwei Schläge mit den Schwertern erschlug ich ihn mit meinem Schwert, und tötete ihn, dann kehrte ich zu Abu `Amer zurück und sagte: „Allah tötete denjenigen, der einen Pfeil auf dich abgeschossen hatte.“ Da sagte er: „Nimm mir diesen Pfeil heraus!“ Ich nahm ihn heraus, und das Blut floss aus der Wunde. Da sagte er: „O mein Neffe, geh zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sprich zu ihm den Friedensgruß von mir aus und sag ihm: Abu `Amer sagt zu dir: Bitte für mich um Verzeihung!“ Abu `Amer setzte mich dann zum Führer ein, und wenig später starb er. Als ich zum Propheten, Allahs Segen und Heil auf ihm, zurückkehrte, trat ich bei ihm ins Haus. Er lag in einem Bett, dessen Matratze aus Palmblättern hergestellt wurde. Die Palmblätter hatten Druckstellen auf dem Rücken und auf beiden Seiten des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, hinterlassen. Ich erzählte ihm von dem, was uns geschah und von dem Tod Abu `Amers. Ich sagte zu ihm, dass er (Abu `Amer) mir befahl, ihn (den Propheten) darum zu bitten, dass er (der Prophet) für ihn um Verzeihung bitten soll. Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, ließ für sich Wasser holen und nahm die kleine Gebetswaschung vor, dann erhob er seine Hände, und sagte: „O Allah, vergib `Ubaid Abu `Amer!“ Dabei waren die hellen Stellen seiner Achselhöhlen zu sehen. Dann sagte er: „O Allah, gib ihm den Vorrang vor vielen deiner Geschöpfe oder der Menschen!“ Da sagte ich: „O Gesandter Allahs, bitte für mich auch um Verzeihung!“ Da sagte der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm: „O Allah, vergib `Abdullah Ibn Qais seine Sünde und führe ihn an einen ehrenvollen Platz am Tag der Auferstehung!““ [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 83 (4554)] |
Abu Musa, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Ich kann die Stimmen der Leute von Asch`ar (einem Stamm) erkennen, wenn sie den Qur’an (Koran) nachts rezitieren, und dadurch kann ich leicht bestimmen, wo sie sich niedergelassen haben, auch wenn ich diesen Ort am hellen Tag vorher nicht gesehen hatte. Unter ihnen befindet sich Hakim, der sagt, wenn er den Pferden (ein anderer Überlieferer sagte: den Feinden) begegnet: Meine Leute befehlen euch, auf sie zu warten. (d.h. sie sind sehr mutig.)“ [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 84 (4555)] |
Abu Musa, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Haben die Leute von Asch`ar (einem Stamm) während der Kriegszüge Mangel an Nahrung, oder gibt es nicht genügend Essen für ihre Kinder in Madina, dann sammeln sie alles, was sie haben, in einem Gewand, legen es in einem einzigen Teller und essen davon, wobei jeder von ihnen einen gleichen Anteil hat. Daher gehören sie zu mir und ich gehöre zu ihnen.“ [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 85 (4556)] |
Abu Musa, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Wir hörten von der Auswanderung des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, als wir im Jemen waren. So brachen wir auf, um zu ihm auszuwandern. Wir waren eine große Gruppe, die aus zwei- oder dreiundfünfzig Personen aus meinen Leuten bestand. Mich begleiteten auch zwei meiner älteren Brüder, und zwar Abu Burda und Abu Ruhm. Wir gingen an Bord eines Schiffes, das in See stach, bis es beim Negus in Abessinien ankam. Dort trafen wir Ga`far Ibn Abu Talib und seine Begleiter. Ga`far sagte uns: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sandte uns hierhin und befahl uns, hier zu bleiben. So bleibt auch mit uns!“ Wir blieben dort mit ihm, bis wir alle (nach Madina) auswanderten. Als wir dort ankamen, hatte der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, kurz davor Khaibar erobert. Der Prophet wies uns aus der Beute von Khaibar zu, obwohl er niemanden, der bei der Eroberung von Khaibar abwesend war, aus der Beute zuteilte, außer Ga`far, seinen Begleitern und den Leuten, die an Bord des Schiffes mit uns waren. So sagten einige Leute zu uns (den Schiffgästen): „Wir sind euch mit der Auswanderung zuvorgekommen.“ Asma´ Bint `Umais besuchte einmal Hafsa, Gattin des Propheten, Allahs Segen und Heil auf ihm. Sie war auch eine von denjenigen, die zum Negus auswanderten. `Umar trat bei seiner Tochter Hafsa ein, als Asma´ bei ihr war. Als `Umar Asma´ sah, fragte er seine Tochter: „Wer ist diese?“ Sie erwiderte: „Das ist Asma´ Bint `Umais.“ Da sagte `Umar: „Der Schiffsgast, die nach Abessinien auswanderte?“ Asma´ sagte: „Ja, das bin ich.“ `Umar sagte ihr: „Wir sind euch mit der Auswanderung zuvorgekommen. Daher haben wir größeres Anrecht auf den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, als ihr.“ Sie wurde ärgerlich und sagte: „Das stimmt doch einfach nicht, O `Umar. Nein, bei Allah, ihr wart mit dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, wobei er den Hungrigen unter euch ernährte und den Unwissenden unter euch anleitete, während wir in einem weit entfernten Land unter den Feinden in Abessinien Allahs und Seines Gesandten zugunsten waren. Bei Allah, ich werde nichts essen oder trinken, bis ich das, was du gesagt hast, dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, mitteile. Wir hatten dort ständige Schwierigkeiten und Angst. Das werde ich auch dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, erwähnen und ihn danach fragen. Bei Allah, ich werde dabei nicht lügen, von der Wahrheit nicht abweichen, und nichts anderes hinzufügen.“ Als der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, kam, sagte sie: „O Gesandter Allahs, `Umar hat dies und jenes gesagt.“ Da sagte der Gesandte Allah, Allahs Segen und Heil auf ihm: „Er hat kein größeres Anrecht auf mich als ihr. Er und seine Gefährten wanderten nur einmal aus, aber ihr, die Schiffsgäste, wandertet zweimal aus.“ Sie berichtete: Abu Musa und die anderen Schiffsgäste kamen danach zu mir in Gruppen, um mich nach diesem Hadith zu fragen. Für sie gab es nichts anderes, das sie sehr erfreute und für sie wertvoller war, als das, was der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sie betreffend sagte. Abu Burda berichtete, dass Asma´ sagte: „Abu Musa forderte von mir, diesen Hadith für ihn mehrmals zu wiederholen.“ [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 86 (4558)] |
Dschabir Ibn `Abdullah, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
Der Qur’anvers »Als zwei Teil(gruppen) von euch vorhatten, aufzugeben, wo doch Allah ihr(er) (beider) Schutzherr ist.« wurde wegen der beiden Stämme Banu Salama und Banu Haritha offenbart. Wir hätten die Tatsache nicht gemocht, dass dieser Qur’anvers wegen uns herabgesandt wurde, hätte Allah, Der Allmächtige und Hocherhabene, nicht gesagt: »... wo doch Allah ihr(er) (beider) Schutzherr ist.« [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 87 (4560)] |
Zaid Ibn Arqam, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „O Allah, vergib den Ansar (den muslimischen Helfern von Madina), den Kindern der Ansar, und den Enkelkindern der Ansar!“ [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 88 (4561)] |
Anas, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Als der Prophet, Allahs Segen und Heil auf ihm, Kinder und Frauen sah, die gerade von einer Hochzeitsfeier zurückkamen, stand er auf und sagte: „O Allah, Du weißt, dass diese zu den liebsten Menschen bei mir gehören! O Allah, Du weißt, dass diese zu den liebsten Menschen bei mir gehören!“ gemeint sind die Ansar. [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 89 (4563)] |
Anas Ibn Malik, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete:
Einmal kam eine Frau von den Ansar (den muslimischen Helfern aus Madina) zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm. Er nahm sie beiseite und sagte ihr: „Bei Dem, in dessen Hand mein Leben ist, ihr (Ansar) gehört zu den liebsten Menschen bei mir.“ Dabei wiederholte er diesen Satz dreimal. [Ṣaḥīḥ Muslim, Kapitel 43/Hadithnr. 90 (4564)] |